Vor etwa 10 Jahren begannen sich die ersten Bio-Läden mit Waschnüssen zu füllen. Viele stellten sich damals gleich die Frage, ob es sein kann, dass ein natürliches Produkt (eine Nuss!) so gut wie ein chemisches Waschmittel waschen kann.
Herkunft der Waschnüsse
Waschnüsse stammen aus Indien und werden dort seit Jahrtausenden zum Waschen von Kleidung benutzt. Sie wachsen auf Ritha-Bäumen, die wild wachsen und von der heimischen Bevölkerung im Herbst abgeerntet werden.
Nach der Ernte werden die Nüsse aufgebrochen und die Kerne entfernt. Denn nur die Schalen eignen sich zum Waschen.
Damit scheint die Waschnuss das ideale Waschmittel zu sein. Denn sie ist ein nachwachsender Rohstoff, der ohne schädliche Chemie die Wäsche sauber macht.
Anwendung – wichtige Grundlagen
Die Anwendung von Waschnüssen könnte nicht einfacher sein. Man gibt einfach einige Schalen in ein Baumwollsäckchen und wäscht dieses bei 30, 40 oder 60 Grad in der Waschmaschine mit.
Sobald die Nussschalen sich im Wasser befinden, bilden sie eine milde, leicht schäumende Lauge.
Die Schalen können zwei- bis dreimal verwendet werden, bevor sie in der Waschleistung nachlassen.
Sauberkeit der Wäsche
Wie zahlreiche Berichte in Foren und bei den Kundenbeurteilungen von Amazon zeigen, funktionieren Waschnüsse recht gut.
Man muss sich nur im Klaren sein, dass man damit nicht hartnäckige Flecken (Schmieröl, Blut, Schokolade) perfekt herausbekommt, mit denen selbst ein chemisches Waschmittel seine Schwierigkeiten haben kann.
Bei wenig getragener oder nur gering verschmutzter Wäsche (Hemden von Büro-Angestellten, Bettwäsche, usw.) darf man dagegen sehr gute Ergebnisse erwarten.
Um weiße Wäsche richtig weiß zu bekommen, sollte man etwas natürliche Sauerstoffbleiche hinzugeben.
Preis
Für 1 kg Waschnüsse muss man rund 10 Euro bezahlen. Folgen Sie diesem Link zu einem Starterpaket bei Amazon (inklusive Baumwollsäckchen, Bleiche, Gallseife und ausführlicher Anleitung).
Allerdings gibt es hier auch eine Kehrseite der Medaille zu beachten:
Da Waschnüsse in der westlichen Welt so populär geworden sind, hat sich ihr Preis in der Zeit von 2003 bis 2008 versechsfacht (Link zum TAZ Artikel).
Das mag für reiche Europäer und Amerikaner zwar noch immer günstig sein, für die Bevölkerung in Indien hat es dagegen positive und negative Konsequenzen. Auf der einen Seite gibt es ein prosperierendes Export-Business, auf der anderen Seite wird es für die heimische Bevölkerung recht teuer.
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